Am vergangenen Donnerstag wurde beim diesjährigen Orts- und Stadtmarketingtag in Schwaz über die Zukunft der heimischen Ortskerne und Innenstädte und deren entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft diskutiert.
Martin Wetscher, Vizepräsident der Tiroler Wirtschaftskammer, eröffnete die Veranstaltung mit einer Bestandsaufnahme. Er betonte die Notwendigkeit für intensive Zusammenarbeit und Austausch unter den Verantwortlichen im Orts- und Stadtmarketing: „Vor allem in der aktuellen Situation, in der beinahe alle Kosten steigen, jedoch kaum Möglichkeiten zur Preisanpassung bestehen, müssen wir Netzwerke und Strategien nutzen, um zukunftsfähige Lösungen zu finden.“ Der Druck auf die Handelsbetriebe sei enorm, und nicht selten hätten steigende Kosten bereits zu Schließungen geführt – eine Entwicklung, die es in Tirol aktiv zu bekämpfen gilt. „Es braucht eine umsichtige Steuerung der Innenstädte durch die Kommunen und die Unterstützung des Landes Tirol, um dem entgegenzuwirken,“ unterstrich Wetscher.
Integration, Grünflächen und ziviles Engagement als Kernfaktoren
Mit einem Vortrag zu den notwendigen Neuerungen in der Stadtentwicklung zeigte Architektin Daniela Allmeier von Raumposition neue Perspektiven für eine lebenswerte Innenstadt auf. „Die Innenstadtentwicklung benötigt integrierte Konzepte,“ betonte Allmeier und hob hervor, dass klimafitte öffentliche Räume aus Wasser, Grünflächen und Wohlfühloasen für die Attraktivität der Innenstädte entscheidend seien. Die Herausforderungen durch den Online-Handel, insbesondere die hohe Quote an Auslandssendungen, verlange nach einem nachhaltigen und modernen Ansatz zur Entwicklung lokaler Zentren. „Es braucht das Engagement aller – der Städte, der Bevölkerung und auch der lokalen Politik,“ forderte Allmeier, um die Zukunft der Innenstädte aktiv und gemeinsam zu gestalten.
Lebendige und sichere Innenstädte fördern das Wohlbefinden
Dominik Scheuch von YEWO Landscape setzte in seinem Vortrag klare Akzente für eine nachhaltige und lebendige Stadtentwicklung. Durch die Schaffung einladender, sicherer und lebendiger öffentlicher Räume könne das Wohlbefinden und die Sicherheit in den Innenstädten gesteigert werden. „Je mehr Leben im öffentlichen Raum stattfindet, desto sicherer fühlt er sich an,“ erklärte Scheuch. Dabei legte er den Fokus auf Verkehrssicherheit, die Bedeutung langsamer Verkehrsteilnehmer und die Notwendigkeit einer guten Balance zwischen urbaner Dichte und Frei-Räumen. „Nur durch eine bewusste Planung können wir Städte schaffen, in denen Mensch und Natur im Einklang existieren.“
Gemeinsames Engagement für die Zukunft
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Orts- und Stadtmarketingtagung waren sich einig, dass eine zukunftsfähige Entwicklung der Ortskerne und Innenstädte durch ein starkes Netzwerk und den regen Austausch von Ideen und Lösungen unterstützt wird. Die Tiroler Wirtschaftskammer setzt sich auch weiterhin für den Erfolg der Tiroler Handelsstandorte sowie für lebendige und sichere Ortskern- und Innenstadtgestaltung ein.
Foto © 2024, Michel Brunner